Die Rolle des biophilen Designs in nachhaltigen Einrichtungskonzepten

Ursprung und Philosophie des biophilen Designs

Biophiles Design entstand als Gegenbewegung zu rein funktionalen oder industriellen Designkonzepten und wurzelt in der Biophilie-Hypothese des Biologen Edward O. Wilson aus den 1980er Jahren. Er postulierte, dass Menschen ein evolutionär bedingtes Bedürfnis nach Naturkontakt haben. Im Laufe der Jahrzehnte wurde dieses Konzept zunächst in der Architektur angewendet, etwa bei der Gestaltung naturnaher Arbeitsumgebungen, bevor es Einzug in die Möbel- und Innenraumgestaltung hielt. Heute sind Aspekte wie offene Grundrisse, natürliche Lichtführung und der gezielte Einsatz von Pflanzen integrale Bestandteile biophilen Designs, das gezielt Nachhaltigkeit und Lebensqualität in den Mittelpunkt rückt.
Studien belegen, dass biophiles Design hilft, Stress zu reduzieren, die Produktivität zu steigern und Erholung zu fördern. Der Kontakt zu natürlichen Elementen wie Pflanzen, Wasser oder natürlichen Materialien wirkt beruhigend und kann Gefühle von Angst oder Überforderung mildern. Räume, die nach biophilen Grundsätzen gestaltet sind, bieten Möglichkeiten zur visuellen und taktilen Erfahrung der Natur, was einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden hat. In Büros führt dies zu weniger Krankheitstagen, im privaten Umfeld zu höherer Lebensqualität und Zufriedenheit.

Nachhaltige Materialwahl und umweltbewusstes Handeln

Die Verwendung von natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen wie Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, Bambus, Kork oder recyceltem Material stellt ein zentrales Prinzip dar. Diese Materialien sind biologisch abbaubar und verfügen häufig über eine geringere Umweltbelastung während ihrer Gewinnung und Verarbeitung. Darüber hinaus vermitteln sie ein wertiges, angenehmes Raumgefühl und tragen dazu bei, naturverbundene Lebensräume auch in Innenräumen zu ermöglichen. Die bewusste Auswahl solcher Materialien fördert den Kreislaufgedanken und reduziert den ökologischen Fußabdruck.